Webdesigner als digitale Nomaden

Webdesigner als was? Digitale Nomaden. Das sind Leute, die ortsunabhängig arbeiten, also üblicherweise vom Laptop aus – daher digital. Und weil viele dieser Arbeitskräfte, die das Büro hinter sich gelassen haben, viel reisen, nennt man sie Nomaden. Viele von ihnen sind Webdesigner.

Ein ganzer Flur voller offener Türen

Ein Vorteil am Beruf des Webdesigners ist, dass man meistens nur einen Computer bzw. Laptop zum Arbeiten braucht. Im heutigen Zeitalter der Globalisierung und sozialer Vernetzung über das Internet ist es so möglich, dass ein Webdesigner einfach gar nicht mehr ins Büro kommen muss, sondern via Skype, Slack, E-Mail und andere digitale Kommunikationswege mit seinem Boss und seinen Mitarbeitern zusammenarbeitet. Und hat man es erst einmal so weit geschafft, öffnen sich dadurch unglaublich viele Türen. Es geht nicht nur darum, dass man sich die tägliche Pendelei zum Büro sparen kann (und damit Zeit, Sprit und, je nach Verkehrsaufkommen, Nerven). Wer ortsunabhängig arbeiten kann, der kann sein zu Hause frei wählen uns muss weniger darauf achten, es nicht so weit zur Arbeit zu haben – denn die Arbeit findet eben zu Hause statt, vom Küchentisch, vom Bett, von der Terrasse oder vom eigenen Bürozimmer aus. Man kann theoretisch überall wohnen: auf einer abgelegenen Insel, in einer Almhütte, in einem alten Forsthaus – oder sogar im Ausland!

Diginomad

Ein neuer Lebensstil: Vorteile

Der größte Vorteil dieses Lebensstils eines digitalen Nomaden ist wohl die Freiheit in Flexibilität. Diese ist bei keiner anderen Art von Job so groß wie bei einem ortsunabhängigen Job. Man kann reisen, reisen, reisen, die Welt sehen, seinen Horizont erweitern, neue Menschen und Kulturen kennenlernen, exotisches Essen probieren – all dies mehr und über einen längeren Zeitraum, als das bei jedem anderen Lebensstil möglich wäre. Das klischeehafte Bild eines digitalen Nomaden ist jemand, der gar keinen festen Wohnsitz hat, sondern einfach von Land zu Land reist, und das für unbegrenzte Zeit. Das muss jedoch nicht so sein – man kann auch einfach zu Hause in Deutschland bleiben und von dort arbeiten.

Es geht aber nicht nur darum, von wo aus man arbeitet, sondern auch die Arbeitszeiten kann man sich frei einteilen, sofern man freiberuflich arbeitet. Viele entscheiden sich auch dafür, weniger als 40 Stunden pro Woche zu arbeiten – oder mehr, je nach Lust, Laune und natürlich Auftragslage.

Und dann gibt es natürlich noch die „kleinen“, offensichtlichen Vorteile: man muss nicht raus gehen, nicht sozial sein, sich nicht mit Mitarbeitern herumschlagen, die man vielleicht nicht mag, und schon gar keinen Dresscode einhalten.

Nachteile: ebenfalls zu beachten

So genial sich das alles auch anhört, für viele ist der Lebensstil eines digitalen Nomaden keine Option. Es kann schon an Kleinigkeiten scheitern: man hat Kinder oder Haustiere zu Hause oder kann sich im heimeligen Umfeld einfach nicht auf die Arbeit konzentrieren und produktiv sein. Anderen fehlt einfach der soziale Umgang mit den Kollegen im Büro – der kleine Schwatz an der Kaffeemaschine, zusammen eine Zigarettenpause machen, sich nach Feierabend noch ein bisschen zusammensetzen, und natürlich auch das einfache direkte Kommunizieren von Mensch zu Mensch.

Außerdem sind digitale Nomaden zum Großteil Freelancer, also freiberuflich arbeitende, selbstständige. Diese Art von Arbeit ist nicht für jeden was. Es ist stressig und oft kommt viel extra Arbeit hinzu, für die man eigentlich nicht bezahlt wird. Das Einkommen ist nicht jeden Monat gleich hoch und pünktlich auf dem Konto – bleiben die Aufträge aus, kann es Engpässe geben. Leute, die viel auf Stabilität im Leben wert legen, finden es viel passender für die persönlichen Ansprüche und Vorzüge, ein festes Arbeitsverhältnis einzugehen und sich so viel Verantwortung vom Arbeitgeber abnehmen zu lassen. Leider kommt es jedoch im Vergleich relativ selten vor, dass Arbeitgeber fest Angestellten Mitarbeitern das permanente digitale Nomadentum erlauben.

Digitaler Designer designt seinen eigenen Lebensstil

So oder ähnlich könnte ein freiberuflicher Webdesigner von der Verwirklichung seines Traumes schwärmen. Ist man von Beruf Webdesigner, ist der einfachste und wohl am häufigsten eingeschlagene Weg, sich selbstständig zu machen. Viele machen das ja schließlich bereits, und mittlerweile sind es auch nicht nur ein paar Aussteiger, die diesen Lebensstil für sich wählen, sondern geschätzt über fünf Millionen Menschen. Gerade in den aktuellen Zeiten wird dieses Konzept immer öfter besprochen, denn auch für die Arbeitgeber gibt es Vorteile: wer alle seine Mitarbeiter ortunabhängig arbeiten lässt, muss weniger Büroraum mieten und hat wohl auch glücklichere Mitarbeiter. Und seit das Coronavirus die Welt in Aufruhr versetzt hat, sehen sich sogar viele eher konventionell denkende Chefs gezwungen, die Sache wenigstens für eine begrenzte Zeit auszuprobieren.